Die diesjährige Delegiertenversammlung des BVBC fand am 24. Juni in Mannheim statt. Die Delegierten haben über insgesamt neun Anträge beraten sowie über die aktuelle Marketingausrichtung des Verbands abgestimmt.
Über 40 Personen nahmen an der Delegiertenversammlung 2023 in Mannheim teil. Darunter Delegierte und Mitglieder, der Aufsichtsrat, das Präsidium, die Geschäftsführung sowie Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle. Begrüßt hat sie alle BVBC-Präsident Jörg Zeyßig, der die Veranstaltung um 13.00 Uhr eröffnete. Unterstützung erhielt Zeyßig bei seiner Eröffnungsrede von ChatGPT, wie er nach wenigen Minuten scherzhaft gestand und zum offiziellen Teil überleitete. Es folgten die Berichte von Geschäftsführung, Schatzmeister und Aufsichtsrat sowie im Anschluss die Aussprache zu allen Berichtsteilen.
Genehmigung des Jahresabschlusses 2022, Entlastung des Präsidiums und Verabschiedung des Haushaltsplans 2023/2024
Die Delegierten stimmten einstimmig für die Genehmigung des Jahresabschlusses 2022 sowie für die Entlastung des Präsidiums für das zurückliegende Jahr. Dem Haushaltsplan 2023/2024 wurde mit 22 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung und vier Nein-Stimmen zugestimmt.
Überblick: Für diese Anträge stimmten die Delegierten
Bevor die Versammlung über die eingereichten Anträge der Mitglieder abstimmen sollte, regte das Präsidium zu Planungszwecken einen Austausch über die Ausgestaltung bzw. die finanziellen Rahmenbedingungen des 50-jährigen Verbandsjubiläums in 2026 an. Das Präsidium beantragte darauf aufbauend schließlich, dass für die Jubiläumsveranstaltung in drei Jahren ein Budget von bis zu 100.000 Euro eingeplant werden kann. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Im Anschluss diskutierten die Delegierten die Anträge der Mitglieder. Aus der Region Sachsen-Anhalt beantragte ein Mitglied „den Aufbau eines internen Netzwerkes im BVBC“. In der Begründung hieß es unter anderem: „Um sich besser miteinander abstimmen zu können, wäre eine im internen Mitgliederbereich gehaltene Datenbank aller Mitglieder sinnvoll.“
Präsidium und Geschäftsführung erklärten, dass ein solcher Aufbau von allen Seiten befürwortet würde. Es müssten jedoch die technischen und datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen mitbedacht werden. Aktuell sei ein Austausch beispielsweise über die Gruppen bei Facebook („Bilanzbuchhalter & Controller“) und LinkedIn („Finance-Profis – Bilanzbuchhalter, Controller und Co.“) bereits möglich. Nach einem konstruktiven Austausch zwischen allen Anwesenden stimmte die Antragstellerin zu, den Antrag so umzuformulieren, dass das Präsidium damit beauftragt wird, diesen Aspekt im Zuge künftiger technischer Umstellungen mitzuberücksichtigen. Dem Antrag wurde mit 23 Ja-Stimmen bei vier Enthaltungen zugestimmt.
Ein Antrag aus der Region Berlin/Brandenburg beschäftigte sich mit der potenziellen Öffnung des Verbands für weitere Berufsgruppen wie etwa Industrie- oder Bürokaufleute sowie Finanzbuchhalterinnen und -buchhalter. Das Anliegen wurde kontrovers diskutiert, unter anderem, weil mit der BVBC-Ausbildungsmitgliedschaft PLUS bereits die Möglichkeit für diese Berufsgruppen besteht, sofern sie eine Weiterbildung belegen. Der Antragssteller zog seinen Antrag daraufhin zurück und formulierte ihn auf Vorschlag des Präsidiums um. Das Präsidium solle nun beauftragt werden, ein Konzept für die Öffnung neuer Berufsgruppen oder für die Gründung eines Dachverbands zu erarbeiten. Dem stimmten 21 Delegierte bei einer Enthaltung und fünf Gegenstimmen zu.
Ebenfalls aus der Region Berlin/Brandenburg kam der Antrag, dass „im Zuge der Planung für 2023/2024 zur Umsetzung des Marketingplanes“ neben den zwei aktuell vakanten Stellen aufgrund des „derzeitigen Mitgliederbestands“ keine weiteren Neueinstellungen erfolgen sollten. Die Delegiertenversammlung stimmte dem Antrag mit 22 Ja-Stimmen, bei vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung zu.
Nicht alle Delegierten konnten zur diesjährigen Versammlung persönlich erscheinen. In mehreren Regionen kam es daher zu Stimmrechtsübertragungen. Diese sind nach § 16 Nr. 6 der BVBC-Satzung jedoch ausschließlich innerhalb einer Region oder eines Landesverbands möglich. Kleinere Regionen, die zwei Delegierte oder einen Delegierten sowie einen Stellvertreter gewählt haben, haben aktuell bei Verhinderung beider keine Möglichkeit ihr Stimmrecht auszuüben. Dies betraf in diesem Jahr die Region Rheinland-Pfalz/Saarland, die zwar durch ihren Regionalleiter, nicht jedoch durch die Delegierten selbst vertreten war. Vor diesem Hintergrund kam aus der Region Rheinland-Pfalz/Saarland während der Sitzung der Antrag auf, dass bei den kommenden Regional- und Mitgliederversammlungen in 2024 darüber beraten werden soll, ob die Satzung so anzupassen ist, dass Stimmrechtsübertragungen auch auf Nachbarregionen möglich werden. Wobei ein Delegierter nicht mehr als fünf Stimmen haben solle. Final abgestimmt solle darüber auf der Delegiertenversammlung 2024 werden. Der Antrag wurde mit 22 Ja-Stimmen bei insgesamt fünf Enthaltungen angenommen.
Daran anschließend kam aus der Region Berlin/Brandenburg ein weiterer Antrag auf, der die Protokolle von Präsidium und Aufsichtsrat zum Inhalt hatte. Diese sollten jeweils innerhalb von zehn Wochen – final oder als Entwurf – veröffentlicht werden, um den Delegierten, die sich künftig regelmäßig miteinander austauschen möchten, ausreichend Gelegenheit zur vorigen Sichtung zu geben. Dem Antrag wurde einstimmig zugestimmt.
Marketingstrategie: Abstimmung über die künftige Ausrichtung und Einzelmaßnahmen
Auf Beschluss der Delegiertenversammlung 2022 hat sich der Verband in den vergangenen Monaten in Zusammenarbeit von Präsidium, Geschäftsführung und Aufsichtsrat intensiv mit der Konzeption von Marketingmaßnahmen zur Mitgliederwerbung und -bindung beschäftigt, die so aufgebaut sein sollte, dass über einzelne Maßnahmen auf der diesjährigen Delegiertenversammlung abgestimmt werden kann.
Eine Zusammenstellung diverser Maßnahmen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wurde bereits auf den Regional- und Mitgliederversammlungen im Februar und März 2023 diskutiert und von einem Großteil der Regionen im Anschluss ein erstes Stimmungsbild mittels Gewichtung der Maßnahmen übermittelt. Dieses diente nun als Grundlage für die Abstimmung auf der Delegiertenversammlung 2023.
Die Delegierten sprachen sich in Mannheim schließlich mit der Mehrheit von 24 Stimmen für die Fokussierung auf die Möglichkeiten des Online-Marketings aus. Außerdem stimmten die Delegierten für die Einführung eines Fortbildungssiegels bzw. einer Zertifizierung für regelmäßige Teilnahmen an Weiterbildungsveranstaltungen des BVBC sowie für die Beauftragung einer externen Verbandsberatung zur strategischen Neuausrichtung des Verbands.
Mehr Infos im internen Mitgliederbereich
Alle Anträge, inklusive zurückgezogenen sowie abgelehnten, sowie sämtliche Unterlagen zur Delegiertenversammlung – wie etwa Ausführungen zum Marketingkonzept – finden Mitglieder im internen Bereich. Genaue Abstimmungsergebnisse und Erläuterungen werden dem dort nach Verabschiedung ebenfalls eingestellten Sitzungsprotokoll zu entnehmen sein.