Jörg Zeyßig, Uta-Martina Jüssen, Guido Großholz, Rainer Föllmer und Heiko Gomer – sie alle wurden im November letzten Jahres einstimmig von der Delegiertenversammlung ins Präsidium gewählt. Im Interview mit stellvertretendem Geschäftsführer Kenan Häberle verraten die Präsidiumsmitglieder in den Ausgaben Januar bis Mai der BC – Zeitschrift für Bilanzierung, Rechnungswesen und Controlling mehr über sich und die Motivation hinter ihrem ehrenamtlichen Engagement. Nach Erscheinen der jeweiligen monatlichen Ausgaben, werden die Interviews auch online in den BVBC-News veröffentlicht. Auf den neuen Vize-Präsidenten Guido Großholz (vgl. BVBC-News vom 04.02.2022) folgtin diesem Monat Jörg Zeyßig als wiedergewählter Präsident.
Steckbrief:
- Name: Jörg Zeyßig
- Jahrgang: 1963
- Qualifikation: Diplom-Betriebswirt
- Mitglied seit: 2010
- Im Präsidium seit: 2015
Kenan Häberle: Herr Zeyßig, wie sieht Ihr beruflicher Alltag aktuell aus?
Jörg Zeyßig: Sehr, sehr vielfältig. Als Geschäftsführer des Diakonischen Werks Köln und Region gGmbH trage ich Verantwortung für 300 Mitarbeitende. Der größte Bereich sind unsere 10 Kitas, ansonsten haben wir ein vielfältiges Beratungsangebot im sozialen Bereich. Derzeit sind wir kurz vor dem Abschluss zu Entscheidungen zur Gründung von zwei Tochterunternehmen, was uns bis Ende 2023 mehr als doppelt so groß werden lässt. In diesem Zuge bauen wir eine eigenständige Verwaltung auf, auch die Auswahl eines neuen Buchhaltungssystems und Personalverwaltungssystems stehen im nächsten Jahr an. In dieser Position bin ich auch in diversen Gremien der Stadt Köln unterwegs, um gemeinsam mit den anderen Wohlfahrtsverbänden die Sozialpolitik in der viertgrößten Stadt Deutschlands zu gestalten. Hier haben wir 2022 auch den jährlich wechselnden Vorsitz der Liga der Wohlfahrtsverbände. Also: eine ganze Menge zu tun im nächsten Jahr, was ich aber in guter Zusammenarbeit mit meiner Kollegin hoffnungsfroh angehe.
Mit welcher Motivation engagieren Sie sich ehrenamtlich im BVBC?
Ich verstehe mein Ehrenamt eher so, dass wir als Sparringspartner für unsere hauptamtliche Geschäftsführung zur Verfügung stehen. Hier ziehe ich im Gegensatz zu meiner beruflichen Tätigkeit einen komplett anderen Hut auf. Und ich erhoffe mir, dass meine mittlerweile dreißigjährige Berufserfahrung, in der ich so manche betriebliche Situation erlebt habe, in dieser Stelle eine Unterstützung sein kann.
Wie überzeugen Sie Berufskolleginnen und -kollegen, dem BVBC beizutreten?
Wenn sich die Möglichkeit bietet, dass ich einer Kollegin oder einem Kollegen von den Vorzügen des BVBC berichten kann, dann hebe ich normalerweise die Möglichkeit der Vernetzung und das reichhalte Fortbildungsprogramm hervor. Hier leistet der Verband einen wirklichen Mehrwert für seine Mitglieder.
Was haben Sie dem BVBC zu verdanken?
Ich habe damals den BVBC für meine Mitgliedschaft bewusst gewählt. Zur Auswahl stand auch ein anderer Verband, der aufgrund meiner Ausbildung als Dipl.-Betriebswirt auch passend gewesen wäre. Aber der BVBC machte damals schon den Eindruck, als würde er Praxisnähe und Lobbyarbeit deutlich besser miteinander verbinden. An dieser Stelle bin ich definitiv nicht enttäuscht worden. Die vielen Gespräche und Diskussionen, die ich im Rahmen der Präsidiumstätigkeit auf Veranstaltungen oder in der Gremienarbeit immer wieder habe, sind für mich auch gelebte Übung, von der ich wiederum in der beruflichen Tätigkeit profitiere.
Was glauben Sie, wie sich die vom BVBC vertretenen Berufsbilder in den nächsten 20 Jahren entwickeln werden?
Wir müssen ein waches Auge darauf haben, wie sich die Digitalisierung rund um KI weiterentwickelt. Inwieweit hier die Entscheidungsgewalt durch Algorithmen übernommen werden kann, bleibt abzuwarten. Wobei ich glaube, dass durch eine Entscheidungshilfe noch nicht die Entscheidung durchgeführt wird. Wenn so etwas wie „Künstliche Emotionalität“ kommt, dann wird es richtig kritisch. Aber man kann es auch nicht verhehlen: zumindest in den operativen Abläufen der Buchhaltung werden in den nächsten Jahren noch Prozesse stattfinden, die die buchhalterische Arbeit in ihrer Substanz gefährden.
Und nun mal ganz persönlich und auf die Schnelle:
- Horror oder Kitsch? Ich versuche bisher vergebens meine Frau dazu zu bewegen, mit mir noch einmal „Dirty Dancing“ zu schauen.
- Berge oder Meer? Als alter Fan Großbritanniens: die Kombi aus beidem finde ich interessant, mit Tendenz zu Bergen.
- Lustig oder tiefgründig? Bin ich Rheinländer, oder was?
- Ordnung oder Chaos? Mit dem Alter habe ich mehr und mehr gelernt, zu improvisieren, aber Chaos ist das noch nicht.
- Merz oder Röttgen? Weil ich meine Bierdeckelsammlung schon lange nicht mehr habe: Röttgen.