V.l.n.r.: D. Dietrich, K. Lochner, H. J. Bathe, A. Obermayr, D. Mathis, L. Chevrier
Erstmalig fand vom 14. bis 15. Juni in Stuttgart eine Fachtagung zum Vergleich der Umsatzsteuer in Deutschland und den Nachbarländern Frankreich, Österreich, Schweiz statt. Das Konzept ging auf: Teilnehmerstimmen fordern Wiederholung im Folgejahr.
Die Umsatzsteuer ist ein entscheidender Faktor, der den Handel in den einzelnen EU-Staaten und im internationalen Vergleich entscheidend beeinflusst. Dabei werden internationale Umsatzsteuerverhalte immer komplexer. Das gilt insbesondere dann, wenn mehrere Länder oder Nicht-EU-Staaten involviert sind. Für Fachkräfte ist es besonders wichtig, auf dem aktuellen Stand zu bleiben und genau über Rechtsgrundlagen Bescheid zu wissen.
Erstmalig veranstaltete der BVBC deshalb in diesem Jahr gemeinsam mit der European Management Accountants Association (EMAA) sowie dem Wissenschaftlichen Institut des BVBC (WIB) die Fachtagung „Umsatzsteuer International“. Die Teilnehmenden erarbeiteten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Umsatzbesteuerung in den vier Ländern Deutschland, Frankreich, Österreich und Schweiz. Dabei war für jedes Land mindestens ein Referent als Spezialist zuständig:
- Deutschland: Hans Jürgen Bathe, Diplom-Finanzwirt
- Frankreich: Didier Dietrich, Geschäftsführer Managementberatung; Denis Mathis, Anwalt für Steuerrecht
- Österreich: Armin Obermayr, Senior Tax Manager
- Schweiz: Laurent Chevrier, Assistant Manager Indirect Tax
Die Fachexperten erklärten sich bereit, auch im Nachgang zur Veranstaltung noch Fragen zu beantworten. Tagungsteilnehmer können ihre Fragen per Mail an die Bundesgeschäftsstelle unter kontakt@bvbc.de senden.
Themenschwerpunkte:
- Qualifizierung der Umsätze und Abgrenzung (Lieferung, Dienstleistung, Montagelieferung)
- Grenzüberschreitende Leistungen
- Besonderheiten „Ketten-/ Reihengeschäfte“
- Registrierungspflichten und Meldepflichten
- Vorsteuern/Vorsteuerabzug, Vorsteuerabzugsverbote
- Rechnungserteilung in der Übersicht
- Übungsfälle (Besprechung und Diskussion)
2017: Gleiches Konzept, andere Länderkonstellation?
Für Sigrid Assmus, zweite Vorsitzende vom Landesverband Baden-Württemberg, war die Veranstaltung ein voller Erfolg: „Das Themenspektrum überzeugte. Beide Tage zeichneten sich vor allem durch die lebhafte Beteiligung der Teilnehmer aus. Sie brachten sich mit zahlreichen Praxisfragen aus dem Arbeitsalltag in die Diskussion mit den Referenten ein – und das auch noch beim Kaminabend am Ende des ersten Veranstaltungstages.“
Gleichermaßen positiv fällt das Feedback von Petra Glasl, angestellte Bilanzbuchhalterin (international IHK) aus Garmisch-Partenkirchen, aus: „Faszinierend war besonders, wie jeder der Referenten verständlich von den deutschen Fachdefinitionen zu den Begriffen in seinem Land überleiten konnte – hervorragend! So macht der Job noch mehr Spaß.“
Dass die Fachtagung gut ankommen würde, ließ sich relativ früh erahnen. Nach kurzer Zeit war sie bereits restlos ausgebucht. „Viele der Teilnehmer kamen im Nachhinein auf uns zu und plädierten für eine Fortführung der Tagung. Etwa auch als eine Variante mit der Gegenüberstellung der Länder Deutschland, Polen, Russland und Tschechien. Darüber sollten wir unbedingt nachdenken“, resümiert BVBC-Ehrenamtliche Sigrid Assmus, die zusammen mit Karl Lochner und Ingrid Battaglia vom LV Baden-Württemberg die Veranstaltung betreute und gemeinsam mit anderen Vorstandsmitgliedern und dem Bundesverband im Vorhinein konzipierte.
