Nordrhein unter Strom
26. Oktober 2012
Am Freitag, 26. Oktober 2012, besichtigten 16 Damen und Herren das Kraftwerk Weisweiler. Überraschung: Zur Stärkung gab es in der Werkskantine ein Mittagessen. Sicherheit auf Schritt und Tritt und gut behütet wurden wir eingekleidet. Sicherheitsschuhe und Schutzhelm mit Augenschutz sind Voraussetzung für das Betreten des Werkes. Herr Bernd Blümmert asl Fachkundiger führte durch das Werksgelände. An einem Modell erhielten wir einen Überblick über Größe und Ausmaße des Kraftwerkes. RWE Power ist der größte Stromerzeuger in Deutschland und somit ein führendes Unternehmen in der Energie-Rohstoffgewinnung. Im rheinischen Braukohlerevier fördert RWE Power jedes Jahr rund 100 Millionen Tonnen Braunkohle, die größtenteils zur Stromerzeugung genutzt werden. Braunkohle benötigt keine Subventionen, bietet vielen Menschen im Revier Arbeit und Ausbildung. Jede vierte Kilowattstunde Strom wird in Deutschland aus Braunkohle erzeugt. Die Braunkohleförderung liegt bei 100 Millionen Tonnen pro Jahr. Rund 90 % der Braunkohle werden zur Stromerzeugung in den tagebaunahen Kraftwerken eingesetzt.
Der Kraftwerksstandort Weisweiler, nahe der Stadt Eschweiler gelegen, blickt auf eine lange Tradition zurück. Sie beginnt im Jahre 1909. Die erste Stromerzeugung des heutigen Kraftwerkes Weisweiler erfolgte 1955. Bis 1975 wurden acht Blockanlagen in Betrieb genommen. Ab Mitte der 80er Jahre wurden alle Blöcke mit Rauchgasentschwefelungsanlagen ausgestattet und ihre Kessel mit dem Ziel der NOx-Minderung (Entstickung) umgebaut. Diese Arbeiten wurden 1989 abgeschlossen. Das Kraftwerk hat eine installierte Netto-Gesamtleistung von 2.590 MM, die von jeweils zwei 150-,300- und 600- MM-Blöcken, den beiden Vorschaltgasturbinen sowie der Turbine der benachbarten Müllverbrennungsanlage erbracht werden. Die Verfahrenstechnik hat sich im Prinzip kaum verändert. Braunkohle enthält bis zu 55 Prozent Feuchtigkeit, ehe sie im Kessel verbrannt wird. Die chemisch gebundene Energie der Kohle wird dadurch in Wärmeenergie umgewandelt. Die Temperatur erreicht im Kessel etwa 1.000 Grad. Die Turbine ist mit dem eigentlichen Stromerzeuger, dem Generator, direkt und starr gekoppelt.
Die Drehbewegung der Turbine überträgt sich 1:1 auf den Generatorläufer. Mit 3.000 Umdrehungen pro Minute (oder 50 Umdrehungen pro Sekunde = 50 Hertz) bewegt er sich mit seinem Magnetfeld im feststehenden Generatorteil, im Prinzip wie ein Dynamo. Weisweiler ist nicht nur Standort eines der vier großen RWE-Braunkohlenkraftwerke. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Müllverbrennungsanlage. Die MVA Weisweiler zählt zu den modernsten Müllverbrennungsanlagen in Deutschland. Jährlich können hier ca. 360.000 Tonnen Restmüll verbrannt werden. Zum Abschluss besuchten wir den Leitstand. Von hier überwachen besonders ausgebildete Mitarbeiter den gesamten Produktionsablauf. Dies geschieht mir Hilfe modernster Kommunikationsmittel. RWE Power sieht sich zu einer langfristigen Zusammenarbeit mit den Partnern in der Region verpflichtet. Ziel ist es dabei, die Wirtschaftskraft der Region durch den Erhalt und die Entwicklung von Arbeitsplätzen zu stärken und Inovationspotentiale mit gemeinsamen Forschung und Entwicklung zu erschließen.
Hans Herres
Zu Gast im ältesten Parfumhaus der Welt
31. März 2012
Am 31.03.2012 haben wir das älteste Parfumhaus der Welt, Farina in Köln, besucht und uns über die lange Tradition dieses Hauses (gegründet 1709 von dem Italiener Farina) in wirklich besonderer Weise aufklären lassen (Herr Farina war selbst anwesend und machte uns eindrücklich klar, dass er der Erfinder des Eau de Cologne war und nicht der betrügerische Herr Mühlens aus der Glockengasse 4711!).
Wissenswert: Das Kaufmannsbuch des Hauses FARINA aus dem 18 Jahrhundert wies nicht nur Soll und Haben aus, sondern auch Eintragungen über die Persönlichkeit der Schuldner, durchaus despektierliche Aussagen landeten dort. Zum Beispiel, dass man diesem miesen Charakter nichts gönne oder im Falle des Todes nicht großartig nachtrauern würde, außer den Schulden, die er bei Farina habe.
Im Bild zu sehen: die eindrucksvolle Empfangshalle.
Mitgliederversammlung 2012
- Der bisherige Vorstand wurde mit beeindruckenden Voten durch die Mitglieder für weitere drei Jahre in den Ämtern Vorsitz, Stellvertretung und Schatzmeister bestätigt.
- Michael Wollner wurde neu als Schriftführer in den Vorstand gewählt.
- (Ramona Döring ist aus persönlichen Gründen nicht mehr angetreten)
Nordrhein in Dubai
Auch in diesem Jahr startete der LV Nordrhein unter der Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Hans Herres und des Schatzmeisters Ansgar Buttermann zu einer Fachstudienreise - die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) waren das Ziel. Dies war inzwischen die dritte Reise unter Organisation und Leitung des LV Nordrhein, in Zusammenarbeit mit dem Verbandsreisebüro MERKANA Remscheid. Dubai ist eine wirtschaftlich aufstrebende Metropole. Von den ca. 1,9 Millionen Einwohnern beträgt der Ausländeranteil ca. 80 %, was verständlich ist, wenn man sich in Erinnerung ruft, daß es dort vor wenigen Jahren nahezu nur Sand gab.
Mit dem Besuch der Deutsch - Emiratischen Industrie- und Handelskammer in Dubai begann das umfangreiche Bildungsprogramm. Diese Handelskammer ist ein Dienstleister für Firmen aus Deutschland und den VAE und bietet Mitgliedern beider Länder die Möglichkeit, Teil eines weltweiten Netzwerkes zu werden. Mitglieder haben Zugriff auf wertvolle Kontakte und somit die Möglichkeit, Partnerschaften oder Projekte ohne große Umwege auf den Weg zu bringen. Somit haben diese einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Die Deutsch – Emiratische Industrie – und Handelskammer bietet außerdem Dienstleistungen in verschiedenen Bereichen wie Business Support, Messen, Recht oder Aus- und Weiterbildung. Dabei findet stets eine kompetente und vor allem persönliche Betreuung statt.
Die nächste Station war das Dubai International Financial Centre (DIFC). Beim DIFC handelt es sich um einen Dienstleister des Bankensektors. Das DIFC stellt eine eigene Freezone dar – eine Stadt in der Stadt – steuerfrei. Den im DIFC ansässigen Banken und deren Mitarbeitern werden alle notwendigen Services angeboten. Ziel ist es, den Banken eine Basis für deren schnelle und unkomplizierte Ansiedlung zu bieten und Dubai somit als Handelsplatz zu fördern. Zu den Services gehören z.B. auch Kunstausstellungen, Cafes, Schulen uvm. Selbst bei staatlichen Formalitäten unterstützt das DIFC.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch der Deutschen Bank, ansässig im DIFC. Entgegen erster Vermutungen betreibt die Deutsche Bank hier kein Privatkundengeschäft, sondern operiert im Bereich des „Global Transaction Banking“. Die Abwicklung des Zahlungsverkehrs von Firmenkunden und Finanzdienstleistern hat sich die Deutsche Bank zur Aufgabe gemacht. Speziell den MENA-Staaten (mittlerer Osten und NordAfrika) hat man sich hier am Standort Dubai verschrieben.
Den Abschluss der Reise bildete der Besuch des weltweit größten Hafens. Die Geschichte des Hafens begann als kleiner Fischerhafen. Die Schifffahrt in Dubai gibt es seit vielen tausend Jahren. Heute hat Dubai den bedeutendsten Hafen der arabischen Welt. Hier findet man u. a. einen Tiefseehafen, ein Containerterminal, ein Kreuzfahrtterminal und Yachthäfen. In Dubai floriert der Handel. Das liegt größtenteils an der Steuerfreiheit, die hier herrscht. Im Containerhafen können durch die Top-Logistik mehr als 14.000 Frachter jährlich in Rekordzeit gelöscht werden. Am Kai 2 ist der Liegeplatz für die Öltanker, aber hier ist alles geheim. Zum Bild des historischen Hafens von Dubai gehören aber auch die Dhaus. Dhaus sind einfache Holzschiffe, deren Baupläne sich lediglich in den Köpfen der Schiffsbauer befinden. Trotzdem sind sie hochseetauglich. Es werden nur extraharte Tropenhölzer zum Bau verwendet. Am Kreuzfahrtterminal von Dubai legen jährlich ungefähr 35 bis 40 Kreuzfahrtschiffe an. Die Kreuzfahrer lieben das SIGHTSEEING und machen gerne auch mal ein Schnäppchen. Ein kleines Stück Orient in Dubai ist der traditionelle orientalische Markt, „Souk“ genannt. Der Souk ist seit je her Treffpunkt von Geschichten, Waren und Menschen aus aller Welt. Man findet Souks für Gewürze, Stoffe, Schmuck und Gold. Ein Besuch des Marktes lohnt sich - auch ohne etwas zu kaufen, denn es gibt viel zu sehen. Wo einst, vor 40 Jahren noch Wüste war, ragen heute gewaltige Hochhäuser in den klaren blauen Himmel.
Dubai lebt danach, daß alles immer höher, schöner und spektakulärer sein muß als anderswo auf dem Erdball. Nicht vergessen darf man die gewaltigen und prunkvollen Moscheen. Eine Kultur, die für uns Europäer wirkt wie:Moderne Welt trifft auf 1000 und 1 Nacht.
Der mit dem Wolf tanzt
Für den Herbst hatten wir uns ein besonders Event einfallen lassen. „Der mit dem Wolf tanzt“. Eine geführte Abendwanderung mit Herrn Zenses und seinem zahmen Wolf „Smürre“. Bei sehr gutem Wetter ging es über Stock und Stein, bergauf, bergab durch die Wälder des bergischen Landes. Ein Erlebnis der besonderen Art. Während eine kurzen Rast erklärte uns Herr Zenses sehr anschaulich und begeistert den Unterschied zwischen einem Haus- und Hofhund und seinem Wolf. Aus dem hohen Norden, wo die Wölfe in freier Natur leben, versuchen Tierfreunde auch hier den Wolf heimisch zu machen. Bis in den frühren Abend, inzwischen war es dunkel, blieb der Wolf immer in der Nähe unserer Wandergruppe. Zum Abschluss kehrten wir in ein sehr schönes Tagungshotel ein. Bei einer kräftigen Suppe mit Beilagen wurde noch einige Zeit über die Besonderheiten des Wolfs gefachsimpelt. Alle Teilnehmer waren begeistert. Wieder mal ein Beweis, dass auch Bilanzbuchhalter und Controller nicht nur an Zahlen denken.