Positionspapier zum Thema Scheinselbstständigkeit
Die Bundesregierung arbeitet an einem „Gesetz zur Verhinderung des Missbrauchs von Werkverträgen“, das berichtete die Computerwoche bereits im April dieses Jahres. In einfacheren Worten ausgedrückt: Es geht um Scheinselbstständigkeit. Warum das geplante Gesetz für alle Selbstständigen von großer Bedeutung ist.
Scheinselbstständigkeit ist kein Problem einer bestimmten Branche und betrifft nicht nur Geringverdiener. Auch wer ein faires Honorar erhält und sich um die Altersvorsorge kümmert, dem unterstellt die Deutsche Rentenversicherung (DRV) immer häufiger, scheinselbstständig zu sein. Dabei drohen bei größeren Aufträgen Strafen im fünf- oder sechsstelligen Bereich und strafrechtliche Verfolgung. Selbst erfahrene Anwälte können vorab keine Rechtssicherheit herstellen, sodass insbesondere große Unternehmen immer öfter die Beauftragung von Solo-Selbstständigen und Freiberuflern stoppen. Das derzeit geplante Gesetz soll angeblich noch dieses Jahr verabschiedet werden und könnte die bisherige Verwaltungspraxis noch weiter verschärfen.
Der BVBC kooperiert deshalb mit dem VGSD und fordert insbesondere
- klare und nachvollziehbare Kriterien für eine rechtssichere Beauftragung von Selbstständigen,
- dass Arbeitsbedingungen, die auf Sachzwängen beruhen, nicht zu einer Auslegung gegen Selbstständige führen dürfen und
- eine gezielte Bekämpfung von Missbrauch statt Einschränkung von Vertragsfreiheit und freier Berufsausübung.
Online-Petition: Schluss mit der Hexenjagd
Auf der Kampagnenwebseite des VGSD können Sie eine Online-Petition für mehr Rechtssicherheit für Selbstständige und ihre Auftraggeber unterzeichnen. Finden Sie sowohl hier als auch im Positionspapier vom 15. Mai 2015 mehr Infos und Hintergründe zum Thema.
Vortrags-Roadshow des VGSD: Das Ende der Selbstständigkeit
Ab dem 23. Juli startet der VGSD eine Vortrags-Roadshow, um auf das Thema aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Auch wenn Sie glauben, als Selbstständiger nicht betroffen zu sein, bietet der Vortrag eine gute Gelegenheit, sich über die aktuelle Sachlage zu informieren. Buchautorin und Beraterin Christa Weidner findet unter anderem Antworten auf folgende Fragen:
- Warum diese Panikmache mit der Scheinselbstständigkeit?
- Warum Sie sich nicht sicher sein können, nicht doch betroffen zu sein?
- Was kann ich tun, um mein persönliches Risiko zu reduzieren?
Folgende bundesweite Vorträge sind geplant:
Die Vorträge sind jeweils für 18 Uhr bis 21:30 Uhr angesetzt. Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro.