Controlling-Klischees auf dem Prüfstand
Ende letzten Jahres kam die Redaktion des Hochschulmagazins „audimax Wi.Wi“ auf den BVBC zu. Geplant sei ein „Klischee-Wahrheits-Check zum Controlling“, in dem Experten „Stellung zu klassischen Vorurteilen gegenüber Controller und ihrer Arbeit“ nehmen. Im BVBC gibt es solche Expertinnen und Experten zuhauf, gefragt war jedoch nur einer. Dieser solle bitte in jeweils zwei bis drei Sätzen ein Statement zu bestehenden Controlling-Klischees abgeben.
Kenan Häberle, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim BVBC, entschied, die Anfrage an BVBC-Beirat Professor Dr. Volker Steinhübel weiterzuleiten. Steinhübel ist Studiengangsleiter Finance, Accounting, Controlling & Taxation (M.Sc.) an der SRH Fernhochschule sowie Geschäftsführer eines Instituts für Controllins. Seine Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Klischee: „Controller arbeiten den ganzen Tag nur mit Zahlen.“„Das Vorurteil ist verbreitet, geht aber an der Realität vorbei: Natürlich arbeiten wir gerne mit Daten und Fakten, aber nur, wenn sie helfen, eine Position zu bestätigen und damit die Argumentationskette valide zu gestalten. Das Arbeitsfeld des Controllers geht heute weit darüber hinaus und umfasst auch strategische Aspekte. Für moderne Controller gilt nicht mehr ‚viel rechnen – wenig denken‘, sondern ‚viel denken – möglichst wenig rechnen‘.“
Klischee: „Controller sind bei Kollegen unbeliebt.“„Das stammt aus einer Zeit, in der sich Controller primär dadurch auszeichneten, Fehlentwicklungen aufzuzeigen und so Bereiche oder Personen zu diskreditieren. Daher auch die Formulierung: ‘Terroristen haben Sympathisanten, Controller nicht.‘ Moderne Controller sehen ihre Aufgabe in der aktiven Hilfestellung und in der Optimierung von Geschäftsprozessen. Als Business Partner kommunizieren sie auf Augenhöhe, spielen aber nicht everybody’s darling.“ Erschienen ist die Ausgabe mit dem Controlling-Special im September dieses Jahres.