In Mannheim kamen am 10. Mai 2025 die Delegierten des BVBC zu ihrer jährlichen Versammlung zusammen. Auf der Tagesordnung fanden sich nicht nur Berichte und finanzielle Themen, sondern auch zahlreiche Anträge zur Präzisierung und Weiterentwicklung der Satzung sowie zur organisatorischen Feinsteuerung. Im Mittelpunkt der Beratungen außerdem: strategische Weichenstellungen, digitale Zukunftsprojekte – und der Appell, gemeinsam Verantwortung zu tragen.
Am 10. Mai 2025 fand im Anschluss an die ReWeCo ab 13.00 Uhr die Delegiertenversammlung des BVBC im Dorint-Hotel in Mannheim statt. Mit 22 anwesenden Delegierten und insgesamt 29 Stimmrechten – inklusive übertragener Stimmen – waren sämtliche Regionen vollständig repräsentiert. Neben den Delegierten nahmen auch Mitglieder, das Präsidium, der Aufsichtsrat, der Geschäftsführer sowie Rechtsanwalt Matthias Pruns als juristischer Berater teil.
BVBC-Präsident Guido Großholz eröffnete die Veranstaltung und blickte in seinem Bericht auf zentrale Entwicklungen seit der letzten Versammlung zurück: die Neubesetzung im Präsidium, die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat unter neuem Vorsitz von Gabriela Girbig, das überarbeitete Finanzierungskonzept und die politische Arbeit insbesondere zur Reform des Steuerberatungsgesetzes. Er appellierte an die Delegierten, ihr Engagement auf das Kernmandat zu konzentrieren und Überlastung zu vermeiden. Auch die Mitgliederentwicklung und die laufende Diskussion zur potenziellen Öffnung des Verbands waren Teil seiner Ausführungen.
Geschäftsführer Kenan Häberle legte anschließend den Fokus auf zwei zentrale Digitalisierungsprojekte: die Einführung eines neuen CRM-Systems in der Geschäftsstelle sowie den Relaunch der BVBC-Webseite. Beide Vorhaben seien personell und organisatorisch herausfordernd, böten jedoch große Chancen für Mitglieder, Geschäftsstelle und Verband insgesamt. Darüber hinaus berichtete er über die Arbeit der AG Strategie, die Veranstaltungsentwicklung 2024, das bevorstehende 50-jährige Verbandsjubiläum und personelle Veränderungen im Team.
Präsident und Geschäftsführer sprachen in ihren Berichten den Mitarbeitenden der Geschäftsstelle ausdrücklich ihren Dank für deren großen Einsatz im vergangenen Jahr sowie bei der Planung der ReWeCo 2025 aus.
Es folgte der Bericht von Schatzmeister Rainer Föllmer. Er ging auf das Jahresergebnis 2024 ein und erläuterte einzelne Positionen aus der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung.
Im Anschluss berichtete Gabriela Girbig für den Aufsichtsrat. Sie beleuchtete insbesondere die Prüfung des Jahresabschlusses 2024 und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit.
Jahresabschluss und Entlastung einstimmig beschlossen
Nach der Aussprache zu den Berichten genehmigten die Delegierten den Jahresabschluss 2024 und entlasteten sowohl das Präsidium als auch den Aufsichtsrat einstimmig.
Im weiteren Verlauf der Versammlung standen die Anträge des Präsidiums sowie der Mitglieder zur Beratung und Abstimmung.
Solidarfonds: Erweiterung des berechtigten Personenkreises beschlossen
Ein Antrag des Präsidiums zielte auf eine Anpassung der Satzung, um den Kreis der Anspruchsberechtigten beim Solidarfonds zu erweitern. Die Delegierten stimmten dem Antrag mit großer Mehrheit zu.
Rechnungsprüfung: Klare Zuständigkeit auch für Landesverbände
Ein weiterer Antrag des Präsidiums konkretisierte die Rechenschaftspflichten der Rechnungsprüfenden in den Landesverbänden gegenüber dem Aufsichtsrat. Die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit wurde erreicht; der Antrag wurde angenommen.
Regionale Anträge: Drei Satzungsänderungen einstimmig beschlossen
Drei Anträge aus den Regionen Westfalen-Lippe und Sachsen-Anhalt zielten auf präzisere Regelungen im Satzungswerk:
- zur Einberufung außerordentlicher Regionalversammlungen in nicht eingetragenen Regionen,
- zur Befugnis zur Einberufung außerordentlicher Aufsichtsratssitzungen,
- zur Verlängerung von Fristen zur Antragseinreichung in Sonderfällen.
Nach juristischer Prüfung und redaktioneller Überarbeitung durch Rechtsanwalt Pruns wurden alle drei Anträge mit entsprechend anzupassenden Satzungsänderungen einstimmig angenommen.
Finanzierungskonzept: Kein neuer Tagesordnungspunkt
Ein Antrag aus Rheinland-Pfalz forderte die Aufnahme eines eigenen Tagesordnungspunktes zur Diskussion über das erst im Januar 2025 verabschiedete angepasste Finanzierungskonzept. Die Delegierten lehnten diesen Antrag ab. Ein weiterer Antrag aus der Region zur Aufnahme eines Tagesordnungspunkts zu den Abrechnungsmodalitäten mit dem Landesverband Bayern wurde vom Antragsteller zurückgezogen.
Kein Bedarf für zusätzliche Kostenrechnungssysteme
Ein Antrag aus der Region Berlin/Brandenburg forderte die Einführung einer Kostenstellen-, Kostenträger- und Profit-Center-Rechnung in der Bundesgeschäftsstelle. Nach intensiver Diskussion sprachen sich die Delegierten gegen den Antrag aus. Das Präsidium hatte zuvor erläutert, dass Aufwand und Nutzen in keinem vertretbaren Verhältnis stünden und die gewünschten Informationen bereits über den Haushaltsplan abbildbar seien.
Mündlicher Antrag: Keine erneute Behandlung abgelehnter Themen
Ein mündlicher Antrag aus Bayern, mit dem die Wiederaufnahme der zuvor zurückgezogenen Diskussion zu Abrechnungsfragen mit dem Landesverband Bayern gefordert wurde, fand keine Mehrheit. Die Klärung erfolgt wie vorgesehen in direkter Abstimmung zwischen Präsidium, Geschäftsführung und dem Landesverband – gegebenenfalls unter Einbindung des Aufsichtsrats.
Haushaltsplan genehmigt, Schatzmeister bestätigt
Der von Schatzmeister Rainer Föllmer eingebrachte Haushaltsplan für 2025/2026 wurde nach Erläuterung der wichtigsten Positionen mit großer Mehrheit genehmigt. Anschließend wurde Föllmer – nach Ablauf seiner ursprünglich einjährigen Wiederwahl – ohne Gegenkandidatur erneut einstimmig für zwei Jahre zum Schatzmeister gewählt.
Bericht der angeschlossenen Organisationen
Manfred Gut, WIB-Schatzmeister, stellte die Aktivitäten des vergangenen Jahres sowie zukünftige Vorhaben vor. Das WIB will sich noch stärker als Impulsgeber für Forschung und Wissenstransfer im BVBC positionieren. Zudem informierte er die Delegierten darüber, dass der stellvertretende Vorsitzende Dr. Hans-Jürgen Hillmer aus persönlichen Gründen aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Er bedankte sich bei Hillmer für seinen Einsatz sowie bei den Teilnehmenden für die Spenden, die im Rahmen der ReWeCo am WIB-Stand gesammelt wurden.
Auch Katrin Klotzke-Rost, Vorsitzende des BVBB-Lohnsteuerhilfevereins, berichtete über ein erfolgreiches Jahr. Der Verein ist gut aufgestellt; die wirtschaftliche Lage ist stabil. Überschüsse konnten an die Beratungsstellenleitungen ausgeschüttet werden.
Versammlungsende und Ausblick
Gegen 17:10 Uhr beendete Präsident Guido Großholz die Versammlung und dankte allen Teilnehmenden für den konstruktiven Austausch. Er wünschte eine gute und sichere Heimreise. Die nächste Delegiertenversammlung wird 2026 erneut im Nachgang zur ReWeCo am 20. Juni in Wuppertal stattfinden.
Mehr Informationen im Mitgliederbereich
Detaillierte Informationen zu allen Tagesordnungspunkten und Anträgen stehen BVBC-Mitgliedern im internen Bereich der Website zur Verfügung. Nach Fertigstellung wird dort auch das offizielle Protokoll veröffentlicht.