Bereits zum 7. Mal begrüßte Frank Bullerkotte von der IHK Rhein-Neckar zahlreiche Bilanzbuchhalter und Controller aus der Metropolregion zum Bilanzbuchhalter- und Controller-Tag in Mannheim. Wenn auch die Teilnehmerresonanz in diesem Jahr nicht so groß war, so freute er sich doch zusammen mit Axel Uhrmacher, Vizepräsident des BVBC – Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e. V. und Uwe Jüttner, Präsident der EMAA – European Management Accountants Association e. V. auf vier hochinteressante Vorträge.
Zunächst begann Jörn Rauchbach, E-Banking-Experte der Firma Reiner SCT Kartengeräte GmbH und Co. KG mit seinem Vortrag, ob Online-Banking überhaupt sicher sei. Der Anteil der Nutzer von Online-Banking in Deutschland beträgt Stand 2014 58 % und dies vor allem, weil es schnell und bequem ist. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Zahl der Phishing-Attacken auf Bankgeschäfte im vergangenen Jahr um 19,2 % auf 4100 Fälle angestiegen ist. Webserver, DSL-Router, VPNs und vor allem Mobiltelefone können relativ leicht geknackt werden und damit sind iTANs, mTANs, SMS-TANs sowie mobile TANs ganz leicht auszuspionieren. Nur HBCI / FinTS, EBICS mit Karte, chipTAN / Sm@rt-TAN, Secoder2 und SECCOS-Karten sind heute noch wirklich sicher. Daher muss in die Online-Sicherheit doppelt durch eine Zwei-Faktor-Authentisierung investiert werden. Rauchbach stellte eine neue Generation universeller Chipkartenleser unter dem Namen Secoder vor. Der Kartenleser eignet sich besonders zur Absicherung im Online Banking, zum Bezahlen im Internet, zur Nutzung der elektronischen Signatur und für den Altersnachweis auf Web-Seiten. Der Secoder® ist für alle Bank- und Sparkassenkarten, die mit einem Chip ausgestattet sind, einsetzbar. Der Secoder verfügt über eine eingebaute Firewall, die die Karte und die Geheimzahl des Nutzers schützt.
Im zweiten Vortrag stellte Uwe Jüttner die Bewertung und Bilanzierung von Software vor. Zunächst erklärte er anhand zahlreicher Beispiele, was Firmware, Systemsoftware, Standardanwender- und Individualsoftware sowie Trivialsoftware ist. Bei letzterer Software verwies er auf die Möglichkeit der Aktivierung als GWG bis 410 EUR Anschaffungskosten. Jüttner ging auf die Abgrenzung von Erhaltungsaufwand und Herstellungskosten bei der Einführung und Weiterführung von ERP-Programmen (Enterprise Ressource Planning) ein. Er erläuterte die Kernpunkte des BMF-Schreibens vom 18.11.2005, verwies aber auch auf Textpassagen, die eindeutig darlegen, welche Kosten als sofort abziehbare Aufwendungen behandelt werden müssen. Dies sind Vorkosten, Schulungskosten, Wartungskosten, Piloteinsätze und Kosten der Datenmigration.
Nach der Kaffeepause, folgte ein interessanter Vortrag von Stephanie Röth, Hays AG Mannheim zum Thema „SOCIAL MEDIA - Online Bewerbung richtig gemacht“. Sie vermittelte ein Verständnis, warum Social Media wichtig ist und wie man es effektiv für sich und seine Karriereplanung einsetzen kann. Röth erklärte, wie ein Online-Profil optimal aufgebaut und genutzt werden kann und ging auf Do’s und Dont’s bei der Online-Bewerbung ein. Interessant war auch, wie Unternehmen Social Media nutzen. Laut der aktuellen Social Media Recruiting Studie 2015 nutzen 46% der befragten Unternehmen Social Media für die Direktansprache, 45% für die Verbreitung von Stellenanzeigen und 43% zwecks Employer Branding. 43% der Befragten haben konkret dank Social Media Stellen besetzen können und ca. 60 % der befragten Unternehmen googeln Bewerber und schauen selbst bei XING, LinkedIN, Facebook oder Google+ (Quelle: Absolventa) nach. Die Teilnehmer nahmen den Beitrag begeistert an und stellten noch viele Fragen.
Axel Uhrmacher hatte sich für das Thema Bilanz- und Finanzanalyse entschieden. Als Kennzahlen werden auf der Grundlage von Messsystemen ermittelte Ziffern bezeichnet, die schnell, auf einfache Weise und häufig in verdichteter Form über wirtschaftlich relevante Sachverhalte informieren. Werden zwei oder mehr Kennzahlen, die in einer sachlich sinnvollen Beziehung zueinander stehen, sich gegenseitig ergänzen oder erklären und die gegebenenfalls in ihrem Zusammenhang auf ein übergeordnetes Ziel ausgerichtet sind, miteinander kombiniert, entsteht ein Kennzahlensystem. Uhrmacher erläuterte die Anwendung der Kennzahlen und baute ein Verständnis für die Ergebnisse auf. Ein Überblick über die Bilanz- und Finanzanalyse mit einigen Beispielen rundete den Vortrag ab.
Bullerkotte, Uhrmacher und Jüttner dankten zum Schluss allen Teilnehmern für das Kommen. Beim abschließenden Imbiss gab es noch ausreichend Gelegenheit zum Networking. Alle Teilnehmer verließen die Veranstaltung mit der Gewissheit, einen kurzweiligen und informativen Tag verbracht zu haben und freuten sich schon auf das nächste IAS – International Accounting Symposium am Mittwoch, 30. September 2015 in Mannheim.
Uwe Jüttner
EMAA-Präsident